EMDEN I

Kleiner geschützter Kreuzer Emden

Der Kleine Kreuzer S.M.S. EMDEN hat sich im Ersten Weltkrieg bei Freund und Feind hohes Ansehen erworben. Das ist zum größten Teil seinem Kommandanten, Fregattenkapitän Karl von Müller, zu verdanken. Die Geschichte des Schiffes, das im Indischen Ozean auf Kaperfahrt war, ist in der Tat einmalig.

EMDEN I 1908

SMS EMDEN by Johannes Schulz

Ausreise nach Ostasien

Elf Tage nach der Indienststellung (1. April 1910) brach die SMS EMDEN von Kiel aus nach Ostasien auf. Die Fahrt dorthin verlief in westlicher Richtung. Am 10. Mai 1910 ankerte sie vor Montevideo, der Hauptstadt Uruguays. Anschließend war sie mit dem Kleinen Kreuzer SMS BREMEN bei der 100-Jahr-Feier der argentinischen Unabhängigkeit in Buenos Aires zugegen. Die EMDEN setzte ihre Fahrt über Punta Arenas (Magellanstrasse), Valparaiso und Talcahuano (Chile) fort. Am 24. Juni 1910 begann von dort die Überquerung des Pazifiks. Über die Osterinsel und Papeete (Insel Tahiti), erreichte die EMDEN am 22. Juli 1910 die Reede von Apia (Insel Samoa), wo sie dem Kreuzergeschwader (damals Konteradmiral Gühler) unterstellt wurde. Am 17. September 1910 traf die EMDEN in Tsingtau, ihrem künftigen Stützpunkt, ein.

Friedenseinsätze

Von Tsingtau aus unternahm die EMDEN – teils allein, teils mit anderen Schiffen des Geschwaders – in den folgenden vier Jahren diverse Fahrten. Da war im Januar 1911 der Einsatz bei der Insel Ponape (heute Pohnpei/Mikronesien), wo sie mit SMS NÜRNBERG den Aufstand der Dschokadsch niederschlug. Es folgten Stationärsdienste in Shanghai sowie Besuche der Inseln Yap (Karolineninseln) und Neuguinea. Im August 1913 kam es in China zu Unruhen. Die EMDEN wurde zum Schutz deutscher Handelsschiffe nach Nanking am Jangtsekiang befohlen. Am 25. August 1913 lief sie den Fluss bis nach Hankau hinauf, wo sie von Land aus beschossen wird. Die EMDEN erwiderte das Feuer, bis die Rebellen aufgaben. Zu Beginn des Jahres 1914 wurde Japan besucht. Anschließend ging es nach in Tsingtau ins Trockendock. Es sollte der letzte Werftaufenthalt des Schiffes sein. Im Frühjahr 1914 fanden in der Bucht von Tsingtau Gefechtsübungen statt.
Anfang Juni 1914 erfolgte der letzte routinemäßige Austausch der einen Besatzungshälfte. Mit dem NDL-Dampfer PATRICIA waren neue Männer aus Deutschland gekommen. Der abgelöste Teil fuhr mit ihm in die Heimat zurück. Mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers am 28. Juni 1914 in Sarajewo zogen die Gefahren eines Krieges mehr und mehr auf.

Die Mobilmachung

Der Befehl zur Mobilmachung gegen Russland erreichte die EMDEN am 2. August 1914. Sie hatte Tsingtau bereits zwei Tage zuvor verlassen und nahm Kurs auf die Tsushima Strasse, um einen Vorstoß in Richtung Wladiwostok zu unternehmen. Zwei Tage später konnte das erste Handelsschiff gekapert werden. Es handelte sich um den russischen Dampfer RJÄSAN, welcher nach Tsingtau zurück gebracht und dort zu einem Hilfskreuzer umgerüstet wurde. Auf dem Rückmarsch begegnete man um Haaresbreite einem französischen Flottenverband.

Kalenderblatt März

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